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Kammerchor begeistert mit Klang
06.06.2009 - WORMS
(red). Wolfgang Amadeus Mozart
gilt seit jeher als Inbegriff des Wunderkindes schlechthin. Die
Besucher, die sich sehr zahlreich in der Dominikanerkirche St. Paulus
einfanden, konnten dies wiederum auf eindrucksvolle Weise erleben:
Innerhalb des Pfingsthochamtes erklang Mozarts "Missa brevis" in d-Moll. Gerade einmal 13-jährig
verfasste der Komponist jene Messe, welche 1769 in Salzburg erstmalig
aufgeführt wurde. Jugendliche Unbekümmertheit gepaart mit frühreifer
satztechnischer Meisterschaft ergeben ein Werk, das an die Ausführenden
hohe Ansprüche stellt. Das Ensemble Paulinum, differenziert geleitet von
Christian Bonath und begleitet von einem vorzüglichen Streichtrio um
die Geigerinnen Martina Zaschka und Beate Zastrow sowie den
Kontrabassisten Bernhard Frey und den Cembalisten Frederik Weis, vermag
jene Ansprüche beinahe mühelos zu erfüllen. Deutlich in der Aussprache,
nuanciert in der dynamischen Gestaltung überzeugt der Kammerchor durch
eine Interpretation, welche sehr plastisch und textnah angelegt ist.
Beeindruckt ist man vor allem von dem Klangvolumen, das die nur zwölf
Chorsänger erzeugen. Gelegentliche, rhythmische Ungenauigkeiten nimmt
man hierbei gerne in Kauf. Die Duett-Arie des Benediktus versehen
die Altistin Silke Kläger und ihr Widerpart Christina Ziegler mit
klanglicher Innigkeit, verlieren dabei aber nie den Blick für die
musikalischen Bögen. Auch die Männerstimmen vermögen bei ihren
Solostellen im Gloria und Credo durch weiches Timbre zu gefallen. In
seinen Dankesworten schlug Prior Pater Ludger den Bogen zum Kirchenfest,
indem er erklärte , dass derart schönes Musizieren ein Zeichen für das
Wirken des Heiligen Geistes sei.
(Quelle: Wormser Zeitung)