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Wohlklingender Schluss-Akkord
29.12.2009 - HOCHHEIM
Von Gunter Weigand
KONZERT Ensemble Paulinum beendet weihnachtliche Festwoche in der Bergkirche / Werke von Bach, Händel, Mozart und Praetorius
Mit Werken von Johann Sebastian Bach (1685-1750), Georg Friedrich Händel (1685-1759, Wolfgang A. Mozart (1756-1791) und Michael Praetorius (1571-1621)
brachte das Ensemble Paulinum unter der Leitung von Christian Bonath
das Weihnachtsfest am Sonntagabend zu einem wohlklingenden Abschluss.
Über den großen Zuspruch dürften sich die Musiker gefreut haben, denn es
hatten sich so viele Zuhörer in der evangelischen Bergkirche
eingefunden, dass der Vorrat an Programmheftchen nicht ausreichte.
"Tochter Zion" zum Auftakt
Es sollte jedoch kein
typisches Weihnachtskonzert werden, wie Christian Bonath nach dem
Konzertauftakt "Tochter Zion" erklärte. Denn die Bachsche Motette "Jesu,
meine Freude" hatte der Komponist ursprünglich für ein Begräbnis
angefertigt. Da mit der Geburt Jesu zugleich auch sein Opfertod für die
Menschen in engem Zusammenhang steht, blieb der thematische Bezug zum
Weihnachtsfest gleichwohl gewahrt.
Begleitet von einer kleinen Continuo-Gruppe,
bestehend aus den Instrumenten Violoncello und Cembalo, intonierte das
Ensemble Paulinum Bachs kunstvolle Verknüpfung des Gesangbuchchorals mit
freien Vertonungen von Texten aus dem Römerbrief. Eine eindrucksvolle
Dramatik erzeugte der Chor beispielsweise bei Passagen wie "Ob es itzt
gleich kracht und blitzt" oder "Weg mit allen Schätzen". Die Bass-Stimmen meisterten souverän ihren schwierigen Sechzehntel-Part, mit dem Bach das im Text beschriebene Donnergrollen bildlich dargestellt hatte.
Gelungen in musikalischem und
technischem Sinne war auch die von Pausen durchsetzte Stelle "Es ist nun
nichts Verdammliches an denen", die eine exakte Koordination
erforderte.
Martina Zaschka spielte die Solo-Violine bei Georg Friedrich Händels Sonate F-Dur
op. 1/12 (HWV 370). Begleitet von Monika Bukulin (Cello) und Frederik
Weis (Cembalo) interpretierte sie das in seiner Echtheit umstrittene
Werk mit Geschick und musikalischer Leidenschaft.
Mozart-Missa in G-Dur
Mozarts Missa brevis G-Dur
(KV 140) war das zweite große Werk, das vom Ensemble Paulinum für das
Weihnachtskonzert erarbeitet worden war. Hierbei kamen auch die Musiker
vom Ensemble "Camarata Instrumentale Worms" zum Einsatz. Sie stellten
ein Gegengewicht zu den starken Sängern dar und konnten in einigen
Sätzen eigene Akzente setzen. Besonders starke Wirkung erzielte hier das
strahlende Gloria.
Mit der Komposition "Den die Hirten lobeten sehre" aus der "Musae Sioniae" des Frühbarock-Komponisten Michael Praetorius ging das Konzert auf schlichte Art und Weise zu Ende.
Zwei solistische Soprane (Sandra Ehses und Hedi Killick) eröffneten in einem Frage-Antwort-Gesang zwischen Empore und Altarraum der Bergkirche, woraufhin der restliche Chor mit einstieg.
Wie im traditionellen Kirchenkonzert üblich, erklang der Applaus erst nach dem letzten Stück, fiel dafür aber umso üppiger aus.
(Quelle: Wormser Zeitung)